MADE VISIBLE UNTERWEGS IN ZÜRICH

Wie stehen Velofahrerinnen und Velofahrer im Zürcher City-Verkehr zum Thema Sichtbarkeit? In unserer mehrteiligen Serie haben wir einige von ihnen zu ihrem persönlichen Style, ihrem Sicherheitsgefühl auf der Strasse und wie sie andere Velofahrer im Verkehr empfinden, befragt.

Schaut euch hier die fünf Videos unserer Interview-Serie an!

Was bräuchte es, damit du dich sichtbarer machst?

Christina: «Ich könnte natürlich eine leuchtend gelbe Weste tragen, die auf mich aufmerksam macht. Ich glaube, es bräuchte etwas, was vielleicht eher das Velo sichtbarer macht und gar nicht so sehr mich. Sodass ich mich auch nicht darum kümmern muss, wenn ich aus dem Haus gehe: «Habe ich es, habe ich es nicht?», sondern es ist am Velo und es ist da.»

Robert: «Man könnte immer mehr machen aber ich fahre mit Licht und für mich reicht das.»

Madeleine: «Keine Ahnung. Ich würde nicht mit einer Leuchtweste herumfahren.»

Eric: «Noch sichtbarer? Es gäbe zum Beispiel Katzenaugen, die man [am Velo] befestigen könnte. Sonst grad so spontan, vielleicht etwas Leuchtendes – eine Jacke und ein Emoji oder ein Symbol, das man drauf machen könnte.»

Was für ein sichtbar machendes/leuchtendes Accessoire/Kleidungsstück vermisst du oder möchtest du schon lange gerne?

Madeleine: «Vielleicht einen leuchtenden Helm oder ähnliches, damit man mich wirklich sieht. Sonst nichts Spezielles.»

Christoph: «Es gibt bereits Bänder. Es müsste also etwas sein, das man wieder ausziehen kann. Nicht eine Leuchtweste, die man den ganzen Tag tragen müsste.»

Christina: «Es müsste für mich vor allem praktisch sein. Alles, was mir jetzt gerade so einfällt, habe ich sofort im Hinterkopf – das ist auch der Grund, warum ich zum Beispiel keinen Helm trage obwohl ich weiss, dass auch das nicht sinnvoll ist – was mache ich mit dem, wenn ich das Velo abstelle? Muss ich den dann mit reinnehmen, muss ich den am Velo befestigen? Ich glaube das, was es bräuchte, müsste etwas sein, das ganz einfach dabei zu haben ist und möglichst wenig albern aussieht.»

Wie sichtbar empfindest du die anderen VelofahrerInnen/VerkehrsteilnehmerInnen?

Madeleine: «Schlecht, wenn sie ohne Licht fahren und schwarz angezogen sind. Ich fahre auch Auto und viele zwängen sich überall durch. Das finde ich unangenehm, obwohl ich selbst auch Velo fahre. Ich bin aber immer irgendwie sichtbar.»

Christoph: «Meistens total ungenügend, vor allem hier in Zürich. Oft ist kaum ein Licht am Velo – und wenn, dann nur ein sehr schwaches.»

Christina: «Häufig nicht so sichtbar, was aber auch viel mit der Geschwindigkeit zusammenhängt. Also viel habe ich das Gefühl, dass die Velofahrer, die sehr schnell unterwegs sind, auch sehr, sehr schwierig zu sehen sind. Wahrscheinlich auch weil sie eher Wege nehmen, die man nicht nehmen sollte teilweise oder Verkehrszeichen ignorieren.»

Eric: «Also ich finde es nicht so praktisch, wenn sich jemand schwarz anzieht und ein schwarzes Velo hat – also alles ganz schwarz ist. Dann sehe ich sie als Velofahrer selber nicht immer.»

Wie sicher fühlst du dich – insbesondere bei Dunkelheit – als VelofahrerIn?

Robert: «Eigentlich schon ziemlich sicher. Weil ich weiss, dass man Velofahrer häufig übersieht, schaue ich selbst, wie ich Velo fahre. Zum Beispiel, dass ich bei Rot nicht über die Ampel fahre und solche Sachen. Da achte ich schon darauf, dass ich sowas nicht mache.»

Madeleine: «Wenn ich mit meinem Licht und meinen Reflektoren fahre, ist es ok. Dann fühle ich mich eigentlich ziemlich sicher.»

Eric: «Wie sicher? Ich habe Lichter vorne und hinten und dann ist es eigentlich easy. Dann kann ich auch mit Kopfhörern fahren. Man muss die Autofahrer besser im Auge behalten, weil die dann nicht mehr so achtsam sind.»

Christina: «Teils -teils. Ich habe natürlich immer das Licht und fühle mich dadurch OK, sicher. Wodurch ich mich auch sicher fühle – es klingt vielleicht ein bisschen albern – ist, dass ich auch nicht die Schnellste bin. Also ich fahre recht gemütlich. Dadurch habe ich das Gefühl, dass ich etwas besser im Blick habe, was um mich herum passiert.»

Christoph: «Völlig sicher, ich habe da null Sicherheitsbedenken.»

Was für ein Typ Velofahrer bist du?

Eric: «Ich stecke meine Kopfhörer rein und dann fahre ich dann mal los. Ab und zu freihändig. Ich bin eher ein zügiger Velofahrer – nicht so ein langsamer.»

Christina: «Also ich fahre immer mit dem Velo – morgens ins Büro, wenn ich Wochenende etwas unternehme, wenn ich abends etwas unternehme. Das heisst, ich bin der Typ Velofahrer, der immer das Velo nimmt. Mir ist wichtig, dass ich es überall mitnehmen und überall abstellen kann.»

Christoph: «Ich bin ein Alltagsfahrer. Ich brauch das Velo für die Fahrt von zuhause zum Bahnhof und hin und wieder, um was einkaufen, aber sonst eigentlich nicht.»

Madeleine: «Ich nutze das Velo vor allem in der Stadt und mache manchmal Touren.»

Robert: «Ich bin ein Gelegenheitsvelofahrer. Also wenn das Wetter schön ist und wenn ich gerade Lust habe.»

MADE VISIBLE by TCS Redaktionsteam

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